Der geneigte Leser wird eine gewisse Tendenz zu Beiträgen mit dem Thema «Sonne» glauben festzustellen. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht…
Es ist schon so. Von November bis Februar ist Sonne eher Mangelware. Dass es dabei nicht nur Schaffhausen, sondern meist das ganze östliche Mittelland betrifft, macht die Sache auch nicht besser (so von wegen «geteiltes Leid ist halbes Leid» etc.). Dazu kommt die besondere Kessellage der Stadt und der Rhein, welche die Suppe fest an ihrem Platz halten. Wenn dann wieder Tage mit Nebelobergrenze bei rund 1’000m prognostiziert werden, muss man sich schon überlegen, wie man damit umgehen will. Alles schön saufen geht immer, aber die Leber wird das kaum mitmachen. In die Berge fahren? Mit dem reduzierten Angebot zu Corona-Zeiten sehr umständlich. Mit dem Auto? Vermutlich nicht der einzige…
Willst du immer weiter schweifen?
Goethe
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
Die Randlage Schaffhausens spielt hier eine besondere Rolle. Der Nebel «franst aus» und löst sich meist schon in tieferen Lagen auf. Nur eben, in der Stadt frühestens am späteren Nachmittag und das ist alles andere als sicher.
Um in dieser Jahreszeit den Sonnenaufgang zu erleben, muss man nicht besonders früh aus den Federn. 07:50 Uhr war für heute angesagt. Weil ich diesmal auf den Hagen wollte musste ich etwas mehr Zeit einplanen. 20 bis 25 Minuten Fahrt bis Heidenbomm und dann rund 20 Minuten zu Fuss bis auf den Hagenturm, den höchsten Punkt im Kanton Schaffhausen:
17 Minuten brauchte ich bis auf den Hagenturm.
Der Hagenturm ist ein 40 Meter hoher Stahlfachwerkturm bei Merishausen auf dem Randen. Er wurde 1989 im Auftrag des Bundes in nur drei Wochen erbaut und ersetzte einen früheren, zu Vermessungszwecken erbauten Turm. Der Turm steht auf 908,5 Meter über Meer, etwa 93 Meter südlich des höchsten Punkts des Kantons Schaffhausen. Die Aussichtsplattform erreicht man über 225 Treppenstufen.
Kurz vor Sonnenaufgang können die Temperaturen noch bis zu 1.5° absinken (das hat mich der Hauptmann Scheidegger in der RS an einem bitterkalten Morgen im Februar 1980 am Übeschisee wissen lassen). Dazu kam ein schneidender Wind, mir froren fast die Finger ab.
Mit drei Schwachwindanlagen produziert der Windpark seit Juni 2017 gut 20 Mio. kWh pro Jahr, das entspricht bilanziell dem privaten Strombedarf von etwa 20.000 Menschen.
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