Geplant hatte ich für die Feiertagswoche einige Ausflüge in nahe gelegene Berge – namentlich den Alpstein. Vorzugsweise natürlich mit Schnee, den man um diese Jahreszeit durchaus erwarten darf. Daraus wurde leider wetterbedingt nichts, was aber nicht zwingend zu schlechter Stimmung geführt hätte, denn schon seit Längerem wollte ich meine Werkstatt etwas umorganisieren.
Drei Dinge waren mir dabei besonders wichtig:
- Restholz aussortieren und neu ordnen
- Werktisch mit Ständerbohrmaschine und Gehrungssäge versetzen und
- Die Beleuchtung über der Hobelbank noch integrieren.
Der Grund für die Platzierung war seinerzeit eine grosse Zahl von längeren Zuschnitten, die umgekehrt gar nicht hätten gesägt werden können. Und solange das Restholz noch Restholz und kein Abfallholz war und es ausreichend Platz hatte, um zwischen Wand und Tisch zu stehen, war das auch kein Problem. Aber es ist wie im übrigen Leben: Man kann nicht alles behalten, weil man es vielleicht in ferner Zukunft einmal brauchen könnte, man muss sich auch trennen, vor allem vom Müll. Und inzwischen hatte sich derart viel Abfallholz angesammelt, dass praktisch kein Durchkommen mehr war. Also weg damit und die noch brauchbaren Reste auch greifbar machen.
Ich hatte vor etwa 15 Jahren einmal zwei grosse, fahrbare Spielzeugkisten für die Kinder gemacht. Da sie stabil genug waren, wollte ich sie entsprechend herrichten: Eine Kiste für Platten und eine für Kanthölzer und Stangen.
Für die Kress-Frässpindel, die mir von der CNC-Maschine noch übrig geblieben ist, hatte ich einen Hubkorb beschafft, der sie zur vollwertigen Oberfräse macht. Die Schablone für die Aussparungen war schnell erstellt und mit einer Kopierhülse war sichergestellt, dass die Ausfräsungen alle gleich waren.
Wichtig war natürlich die Triage: Was ist noch brauchbar, was nicht mehr? Ich war ziemlich gnadenlos und bald mit fast 100 kg Altholz unterwegs zum Recycler (nein, das darf man auf Grund der Behandlung – das meiste waren Schichtplatten – nicht im Ofen verbrennen…).
Damit blieb noch die Integration der Beleuchtung über der Hobelbank. Das LED-Panel war mit einem Schalter an eine Steckdose angeschlossen und ich wollte es über den normalen Lichtschalter betätigen. Nach etwas Kabelgefummel war auch das erledigt.
Die Reinigung und die paar Bastelarbeiten haben zu einer Unmenge Staub geführt, sogar Madeleine hat sich über die Patina im Kellergeschoss beschwert. Ich hatte ja schon länger ein Auge auf eine Absauganlage geworfen, die aktuelle Situation und ein Sonderangebot auf ebay liessen mich dann zur Tat schreiten: Ich erwischte noch das letzte Gerät, das schon zwei Tage später in Gailingen für mich angeliefert wurde.
Absaugen!
Man stellt sich das so einfach vor: Absauganlage zusammenbauen, benützen – nur um dann feststellen zu müssen, dass jedes Gerät seinen eigenen Anschluss hat. Die Situation ist vergleichbar mit dem Ladegeräte-Chaos im Elektronikbereich vor USB-C…
Na ja, dann passen wir halt mal an. Die Tischkreissäge war am einfachsten, aber am aufwändigsten mit der Montage.
Als nächstes war die Tischbohrmaschine dran. Hier ist es nach wie vor am effizientesten, eine Saugdüse direkt ans Bohrloch zu halten, was aber auch nicht immer möglich ist. Die Späne fliegen hier im 360°-Winkel weg und so bräuchte es schon eine sehr starke Saugleistung, um sauber über die Runden zu kommen.
Die Kapp- und Gehrungssäge ist ein spezieller Fall. Sie hat zwar einen Staubsack, darin sammelt sich aber nur ein Bruchteil der anfallenden Späne. Man müsste eigentlich die ganze Maschine einhausen, um sauber arbeiten zu können. Das wollte ich aber nicht und ich konzentrierte mich auch die überwiegende Verwendung: Ich schätze mal, dass über 95% der Schnitte reine Kappschnitte sind, also ohne Winkelverstellung oder Zugverwendung und darauf richtete ich mich aus.
Damit ist die Etappe abgeschlossen. Jetzt fehlen (ausser der Fräse) nur noch die Profi-Maschinen… 😉