Während wir uns unter der winterlichen Nebelsuppe abmühen, feiert die Bergwelt einen strahlenden Tag nach dem andern. Also raus, in die Berge!
Tja, die Forderung ist zwar schnell gestellt, aber nicht ganz einfach umzusetzen. Auf die Frage des «Wohin» habe ich reflexartig eine Antwort: Alpstein/ Säntis. Die Frage des «Wann» ist weniger einfach zu beantworten, ich bin ja nicht im Urlaub. Aber es zeichnete sich eine Lösung ab: Am Mittwoch hatte ich den ersten harten Termin erst um 13 Uhr. Das müsste reichen. Auch wenn es bedeutete, ziemlich früh aus den Federn zu müssen. 05:46 war Abfahrt und kurz nach 8 Uhr war ich auf der Schwägalp.
Normalerweise halte ich es so:
Nur wo du zu Fuss warst, bis du auch wirklich gewesen.
Johann Wolfgang von Goethe
Aber in Anbetracht der besonderen Umstände würde ich heute darüber hinwegsehen.
Die erste Schwebebahn fährt ab der Schwägalp erst um 08:30, das reicht leider nicht für den Sonnenaufgang. Und Frühstücken wollte ich auch nicht. Die Frau am Schalter war ganz enttäuscht, dass ich «nur Fahrt» buchte. Aber für mehr hatte ich keine Zeit.
Wegen des starken, eisigen Windes war ich während über einer Stunde auf der Aussenplattform alleine und wurde dabei auch von der Webcam erfasst (siehe Kopfbild). Aber ich war gut «eingepackt» und hätte es auch noch länger ausgehalten.
Die Zeit verging wie im Flug und auf gewisse Weise hatte ich den Säntis doch auch zu Fuss erlebt: Zwischen den Aussenplattformen liegen ca. 8 Stockwerke und diesen Wechsel machte ich einige Male. Jedenfalls zeigte mir die App, als ich wieder als einziger Fahrgast in die Kabine stieg (wer fährt denn auch so früh schon wieder hinunter?), weit über 6’000 Schritte an. Wenn die Anschlüsse alle klappen würden, dann wäre ich pünktlich zur Sitzung wieder zuhause.
P.S. Ich war pünktlich an der Sitzung.
Während bei uns Graubraun vorherrscht, ist die Ostschweiz bis weit über Wil hinaus vom Schnee in ein Winter-Wunderland verwandelt worden.