34 Meter tief fällt dieses Wasserspektakel, der Leuenfall. Ursprünglich entwässert der Berndlibach das Gebiet zwischen dem Öhrli und dem Schäfler. Kurz nach dem freien Fall mündet das Wasser in den Wissbach.
Im Winter kann es auch vorkommen, dass der Leuenfall gefriert. Also jetzt. So weit ich mich erinnern kann, liegt der letzte Tag des Jahres im Winter. Aber inzwischen ist ja nichts mehr normal.
Eigentlich wollten wir, wie letztes Jahr, einen Sylvester-Sonnenuntergangsspaziergang zum Hagenturm machen. Da sich unsere Gäste aber (angekündigt) verspäteten, blieb die Wahl zwischen Trübsal blasen oder aber etwas anderes zu unternehmen. Die Wahl fiel auf letzteres.
Jetzt muss ich nochmals etwas ausholen: Als ich Ende November noch auf dem Schäfler war (Saisonende auf dem Schäfler), faszinierte mich der Blick in die frostige Tiefe des Rotmoos. Vom Leuenfall hatte ich schon gehört, aber bisher hat er mich eigentlich nicht gross interessiert.
Ob ich jetzt aber für eine Zweistundenwanderung fast fünf Stunden Zug fahren soll, musste dann zuerst schon noch abgewogen werden, aber schliesslich machte ich mich auf Richtung Weissbad.
Kurz nach zwei Uhr angekommen, schien sich die Sonne schon hinter dem Alpstein zu verstecken.
Gut zu erkennen rechts unten auch mein Kurzübernachtungshotel Frohe Aussicht, Ausgangspunkt der Sonnenaufgangstour auf den Hohen Kasten (Wenn der Sonnenaufgang nicht stattfindet).
Da durch das Weissbach-Tal konstant ein laues Lüftchen wehte, war selbst im Schatten Tenue T-Shirt angesagt. Ich hatte bewusst die Strecke entlang der Strasse ausgewählt, weil auch nach Regen- und Wärmeperioden die übrig gebliebenen Schneemengen nicht einfach vorhersehbar sind und ich für allfällige Umwege zu wenig Zeit hatte. Ich war doch etwas erstaunt über den Ausbau der Strasse in dieses abgelegene Tal: Zu Beginn wähnte man sich auf einer breiten Schnellstrasse, die sich dann doch allmählich etwas verengte. Aber das sollte mich nicht weiter kümmern, ich kam gut voran und bekam sogar noch etwas von der Flugvorführung mit, die möglicherweise über dem Kronberg stattgefunden hat.
Die letzten Meter vom Gasthaus Lehmen bis zum Wasserfall waren teilweise gefährlich vereist (Glatteis), was bei mir ungute Erinnerungen weckte (2015: Beinbruch auf Glatteis auf dem Weg zur Arbeit). Aber schliesslich hatte ich mein Ziel erreicht und war beeindruckt von der Wucht des Leuenfalls.
Lange konnte ich dort allerdings nicht verweilen, ich musste ja meinen Zug in Weissbad erreichen. Aber dahin werde ich auf jeden Fall zurückkommen.
Gut sichtbar ist auch die Stelle, an der ich meine Tour auf den Hohen Kasten Mitte Dezember abbrechen musste (Hoher Kasten auf Umwegen): An der Waldgrenze unterhalb des Kamor.
Jetzt wurde es doch auch kühler und das T-Shirt-Erlebnis damit zu Ende. Und auch wenn es nur kurz war, es hatte sich einmal mehr gelohnt.