Als der Göttervater Zeus sein Reich unter den Göttern des Olymps aufteilte, bat der Sonnengott Helios, dass er die Insel bekäme. Zeus gewährte ihm seinen Wunsch. Helios benannte die Insel nach der wunderschönen Rhode, seiner späteren Frau.
Da Mia, die ihr Studium in Bern begonnen hat, nicht mit dabei sein würde, sah Madeleine den Zeitpunkt für gekommen, nicht nach Sardinien in die Ferien zu fahren, sondern endlich wieder einmal auf ihre «Jugendinsel» Rhodos zurückzukehren. Ausser, dass ich als Fahrer eingeteilt war, hatte ich keine Aufgabe, es wurde alles vom hauseigenen Reisebüro im Nebenzimmer organisiert. Mit Lilys Freund Miguel waren wir dann doch zu viert.
Die Kehrseite der Medallie war natürlich die späte Ankunft. Landung nach 23 Uhr auf Rhodos (Zeitzone +1 Stunde) und dann noch eine Stunde Fahrt nach Lindos mit dem Mietwagen zur Anlage der «Villa Armonia», deren Adresse aber Google Maps nur grossräumig kannte.
Wir fuhren noch einkaufen im nahegelegenen Supermarkt.
Mindestens einmal wollte ich die Sonne über dem Meer aufgehen sehen. Dazu musste aber der Hügel in östlicher Richtung bestiegen werden. Miguel begleitete mich.
Das taten wir denn auch. Die «Kinder» hatten wir für eine zweite Shopping-Tour in Lindos «abgeladen».
Der etwa 60 m hohe Feraklos oder Faraklos-Berg war seit der Antike besiedelt und befestigt.
Die Byzantiner bauten die Burg zur Festung aus, nach dem sie 1306 von den Johannitern unter Foulques de Villaret erobert worden war. Der Feraklos war der erste Sitz der Johanniterritter auf Rhodos. Später, 1470 wurde er unter dem wachsenden osmanischen Bedrohung auf Veranlassung des Grossmeisters Giovanni Battista Orsini erweitert. Die Festung Feraklos konnte von den Osmanen nie erobert werden.
Viel ist davon nicht mehr zu sehen. Es ist nur noch eine grosse Ruine, auch die Treppe zum Aufstieg ist teilweise verfallen.
Während die «Kinder» shoppen gingen, machten wir uns auf, die Festung zu erkunden. Vom Hafen her geht man dazu im nicht endend wollenden Festungsgraben zum Eingang. Und obwohl der Graben sehr breit war, hat es darin so eklig gestunken, dass ich mich fast übergeben musste und ich bin eigentlich nicht heikel. Auch als wir bereits wieder draussen waren, hatte ich noch mit Übelkeit zu kämpfen.
Aber inzwischen war auch die Übelkeit verflogen und da Lily eine «Verlängerung» herausverhandelt hatte, gingen Madeleine und ich noch einen kleinen Happen essen. Wie findet man ein gutes Restaurant? Etwas weg vom Haupttouristenstrom und mit vielen Griechen drin. Wir wurden fündig beim Αυγουστίνος Μαγειρείο – Avgoustinos Greek Restaurant. Es war noch ausreichend Zeit bis zur Rückfahrt, also wollte ich mir ein grosses Bier gönnen. Dass ich dann einen Stiefel bekommen würde, hatte ich nicht erwartet. Aber man nahm ihn dann zurück und brachte mit ein kleines Bier, halt nur 5 dl…
Die Rückfahrt konnten wir noch bei trockenem Wetter hinter uns bringen, aber danach begann es sintflutartig zu regnen. Ich hoffte nur, dass es dann bis zur Abfahrt am nächsten Morgen um halb Vier wieder aufhören würde.
Der Flug zurück führte mit Umsteigen über Athen mit einer relativ kurzen Übergangszeit. Deshalb beteiligte sich Madeleine an einer Versteigerung von Business-Sitzen und bekam den Zuschlag für das Mindestgebot von 15 €. Im ersten Flug des Tages ab Rhodos sassen wir also in der ersten Reihe und bekamen ein kleines Frühstück. In Athen gab’s dann einen separaten Bus für die Handvoll Business-Passagiere.
Der Abflug ab Athen verspätete sich etwas, was bei der eher chaotischen Organisation nicht ganz unerwartet war. Doch die Sorge, ob unser Gepäck den zwei kurzfristig angeordneten Gate-Wechseln folgen konnte, stieg – letztlich unbegründet.
Je näher wir den Alpen kamen, desto dichter wurde die Wolkendecke.
Rhodos ist eine wunderbare Insel, aber sie droht im Müll zu ersticken. Sobald man sich etwas abseits der Touristenpfade bewegt, sieht’s so aus. Überall:
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[…] aus dem Web hineinkopiert). Eine Islandreise stand eigentlich nicht auf dem Programm, aber in den Ferien auf Rhodos erreichte mich ein Angebot von Icelandair, das fast nicht abzulehnen war. In der Tour vom […]