Es wäre zu kurz gegriffen, die Linderung des «Empty-Nest-Syndroms» als Veranlassung für diese Familienferien vorzuschieben. Aber es macht einen schon glücklich, wenn die volljährigen Kinder noch mit ihren aus ihrer Sicht alten, oder sogar uralten, Eltern in die Ferien fahren. Insbesondere auch, weil niemand Madeleines Begeisterung für das Skifahren hat. Aber da gibt es natürlich einige Tricks, um die Bereitschaft zur Teilnahme zu erhöhen: Kurze Anfahrt und gehobene Logierung stehen dabei ganz oben und selbstverständlich die Übernahme sämtlicher Kosten…
Das einzige grössere Skigebiet, das von Schaffhausen aus in unter zwei Stunden erreicht werden kann, ist das Montafon im Vorarlbergischen.

Die Fahrzeit konnte locker eingehalten werden und als erstes fuhren wir gleich zur Talstation der Hochjochbahn, um für Lily und Mia noch Snowboard bzw. Skis zu mieten.
Auf 700m und frühlingshaften Temperaturen war von Schnee weit und breit nichts zu sehen, aber die Talabfahrt war offen und wurde auch benutzt.


Wettermässig würden wir keine Superwoche erwarten können, aber das relativierte sich schnell, als wir am Morgen erst einmal den Wellness & Spa-Bereich der Amrai Suites erkundeten.





Wir waren nur zu dritt im Wellnessbereich unterwegs, Madeleine hatte sich schon kurz nach dem Frühstück vom sehr reichhaltigen Buffet auf die Piste verabschiedet. Wir würden dann später mit einer Halbtageskarte folgen.
Und ja, es hatte doch noch Schnee. Auf der Fahrt zum Vorderkapell auf 1’854m hatte es bereits ab der Mittelstation Kropfen auf 1’355m ausreichend Schnee. In der Mittelstation musste man umsteigen, weil die Hochjochbahn zweiseitig mit insgesamt vier Kabinen gefahren wird, was die Kapazität natürlich massiv erhöht. Aber die Bahn ist auch in die Jahre gekommen und soll durch eine Grossgondelbahn ersetzt werden. Dafür müssen aber neue Masten gesetzt werden und die Realisierung verzögert sich noch auf Grund von Einsprachen der Landbesitzer.
An der Bergstation trafen wir auf eine gutgelaunte Madeleine mit schon unzähligen Pistenkilometern. Nach einem kurzen Einfahren waren wir dann bald unterwegs mit der Panoramabahn auf das Kreuzjoch auf 2’395m.








Das sehr reichhaltige Frühstückbuffet war von 7 bis 11 Uhr geöffnet und hatte auch einen à la carte-Bereich für Omeletts, Spiegeleier oder ähnliches. Das Abendessen-Angebot nutzten wir allerdings nur einmal, weil wir inzwischen in der Pizzeria al Fiume bereits «unseren» Tisch hatten. Das Angebot an italienischen Speisen war ausgezeichnet (mein Favorit: Gnocchi Della Nonna), der Service freundlich und es hatte auch viele lokale Gäste, was immer ein guter Gradmesser ist. Ärgerlich waren nur die unangenehm aggressiven Versuche der nahen Konkurrenz aus dem Hotel Krone, uns mehrmals in die eigene Pizzeria Azurro umzuleiten.
Es gefiel uns so in den Amrai Suites, dass wir eine Nacht verlängerten und den letzten ganzen, aber skifreien Tag, im Fitness und der Wellness & Spa-Anlage verbrachten.



Die Fahrt bis an die Schweizer Grenze bei Diepoldsau war auf der leicht schneebedeckten Autobahn kein Problem und auch linksrheinisch ging es vorerst flott weiter. Bis wir uns auf der Höhe von St. Margrethen hinter Schneepflügen einreihen mussten, die den anderthalb Zentimetern mit grobem Geschütz zu Leibe rückten. So ging es dann mit 35-40 Stundenkilometern bis nach St. Gallen und erst im Städtetunnel war wieder freie Fahrt. Aber zu früh gefreut: Kurz vor dem Kybunpark sassen wir wieder hinter den Fläumchenräumern fest und das bis Uzwil. Die Rückfahrt dauerte so über eine Stunde länger.
Es waren entspannte, lockere Familienferien und der Tenor war klar: Da gehen wir wieder hin. Schruns ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Bergwanderungen. Und in den Amrai Suites kann man bei jedem Wetter entspannen.