Der Nebengipfel des Säntis fristet ein eher unbedeutendes Dasein – zu Unrecht.
Ich hatte eigentlich vor, bis zu meiner vorzeitigen Pensionierung Ende Monat durchzuarbeiten. Aber bei diesem Prachtswetter musste ich einfach raus. Vor vielleicht 30 Jahren machte ich den Weg von der Schwägalp auf den Säntis mit ein paar Kollegen. Ich kann mich nur noch erinnern, dass wir «light» ziemlich schnell unterwegs waren und in weniger als zwei Stunden den Gipfel erreichten. Diese Ambition habe ich nicht mehr und es wäre mit dem nicht ganz leichten Fotorucksack wohl auch unrealistisch.
Offen war noch, ob ich den «klassischen» Aufstieg machen würde oder den anspruchsvolleren östlichen über den Hüenerbergsattel. Technisch anspruchsvoller und mit Kletterpassagen im Bereich Schwierigkeitsgrad 2, das wäre machbar. Aber in den Berichten zu diesem Weg habe ich nicht nur einmal lesen können, dass es wegen der grossen Ausgesetztheit «an der Grenze des ungesicherten Aufstiegs» sei. Das wollte ich dann alleine und in Erstbegehung nicht wagen…
Um 9 Uhr erwartete ich einen Anruf von Wingo, meinem neuen Mobile-Provider (ist eine Marke von swisscom). Da die SBB die Freigabe der Geschäftsnummer bereits an Swisscom gemeldet hatten, konnte ich die Nummer ohne Vollmacht übernehmen und das musste geklärt werden. Der Empfang war kein Problem: Beste 5G-Qualität. Nach dieser kurzen Verschnaufpause ging’s weiter.
Der Südaufstieg zum Girenspitz war ein Spaziergang. Aber die ungestörte Rundsicht gigantisch. Oben traf ich noch auf einen jungen Bergsteiger, der den Ostaufstieg hinter sich gebracht hatte und bestätigte, dass es technisch nicht schwierig, aber ungesichert «nicht ganz ohne» sei.
Am Ziel angekommen liess ich es mir nicht nehmen, die obligaten Appenzeller Chäshörnli mit einem Quöllfrisch im Berggasthaus Alter Säntis zu geniessen, obwohl die Wolkenwand inzwischen bedrohlich dicht war.
Wie bereits erwähnt war die Ambition nicht, es in zwei Stunden zu schaffen. Aber dass es trotzdem nur 2:35 geworden sind (netto), hat mich mit «Genugtuung» erfüllt. Und eines ist ganz sicher: Das «Himmelsleiterli» ohne vorgängigen Abstecher auf den Girenspitz, das wird es in Zukunft nicht mehr geben.
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[…] aber die Fernsicht doch massiv eingeschränkt. Ausserdem war Mittagzeit und das Licht schlecht. Girenspitz und Himmelsleiterli. Hartes Mittagslicht über dem ganzen, einsehbaren Weg. In der Bildmitte ist […]