Ich experimentierte schon Monate mit HT-Rohren, aber der Anschluss an Geräte und Sauger wollte bisher nicht klappen. Bis ich auf eine Anzeige von bp-tools.de stiess, wo explizit HT-Rohr-kompatible Absaugprodukte abgeboten werden.
Warum HT-Rohre (mit Hochtemperaturrohren werden innenliegende Abwasseranlagen aufgebaut. Sie sind bis 95° temperaturbeständig)? Professionelle Absaugungen gehen ganz schön ins Geld. Dabei sind die Werkstatt-Sauger nicht einmal der Knackpunkt, wenn man nicht gerade HEPA-Luftfilter will. Aber klar, auch hier ist die Preisgrenze nach oben offen. Da ich aber «nur» ein Staubproblem (Madeleine würde noch hinzufügen: Lärm…) habe, ist eine günstige Anlage ausreichend. Sie soll schliesslich auch nicht soviel Leistung ziehen, dass eine separate Absicherung notwendig wird. Also mit meiner BAMATO Absauganlage AB-550 bin ich ganz zufrieden. Bis auf die Auslieferung mit einem 100mm-Saugschlauch. 100mm-Anschlüsse findet man nur bei Maschinen in professionellen Werkstätten. Dieser Schlauch nimmt viel Platz weg, ist sehr sperrig und für eine Hobby-Bude eigentlich nicht geeignet. Da nützen auch die Reduzierstücke nichts, mit denen man den Durchmesser bis auf 27mm verengen kann. Dann doch lieber einen dünneren Schlauch, der auch flexibel einsetzbar ist. Damit wären wir wieder bei den Rohren.
Wenn man mehrere Geräte anschliessen will, dann geht das entweder durch Umkoppeln des Schlauches oder über Ventile in einem Rohrverbund. Verbindungssets gibt es zwar, aber sie decken nicht alle Bedürfnisse ab und sind teuer, dazu mit (mindestens) 63mm Durchmesser immer noch überdimensioniert. Ich bin vor etwa einem Jahr bei OBI auf die HT-Rohre gestossen und seither vom Gedanken beseelt gewesen, meine Absaugung mit HT-Rohren aufzubauen. Den Anschluss an die Absauganlage hatte ich bald geschafft (ein Reduzierstück 110mm/50mm mit einer zusätzlichen Gummidichtung versehen, damit es über den 100mm-Ausgang passt), aber der Anschluss an die Geräte blieb ein Ding der Unmöglichkeit oder mindestens ein Ärgernis. Zu der Zeit hatte ich allerdings noch meinen ganzen Zoo mit Billig-Werkzeugen, die mit Absaugstutzen aller Durchmesser ausgerüstet waren (es waren 13 unterschiedliche Innen- und Aussendurchmesser). Erst nach der Remedur, der Investition in (teure) Festool-Maschinen und dem Verkauf der meisten Baumarkt-Maschinen änderte sich die Situation wesentlich.
Nur ein Problem blieb: Der Frästisch.
Und ja, auch hier gibt es wieder Angebote, aber die passen nicht. Ähnlich wie in der IT, wo es Jahrzehnte gedauert hat, bis man sich endlich zum USB-C durchringen konnte, wird es wahrscheinlich noch Jahrzehnte dauern, bis man sich auf einheitliche Absaug-Anschlüsse einigen kann. Und bis dahin ist jeder auf sich alleine gestellt.
Dass ich eine Triton-Maschine im Oberfräsentisch habe, kommt nicht von ungefähr: Erstens ist sie mit 2’400W sehr stark und, vor allem, kann sie über eine Kurbel von unten, bzw. im Frästisch dann von oben, in der Höhe verstellt werden. Das spart den Fräslift und reduziert somit die Anzahl der Komponenten, was der Präzision zuträglich ist.
Auf eBay bin ich auf Tobias Rohleder gestossen, einen Augenoptiker, der nebenbei Produkte entwickelt, die es so auf dem Markt nicht gibt und sie auch gleich selbst produziert. Er hat einen Adapter im Sortiment, der eine Aussparung für die Höhenverstellkurbel hat und abgenickt ist, um auch unter den Frästisch zu passen.
Jetzt musste bloss noch das Reduktionsstück vom 100mm- auf den 50mm-Schlauch eingesetzt werden. Aber dann Planänderung: Der 100mm-Schlauch ist zu gross und zu sperrig. Ich ersetzte ihn gleich ganz durch den neuen 50mm-Schlauch.
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