Eckverbindungen mit Scherzapfen sind einfach, die Herstellung nicht unbedingt. Das beginnt schon damit, dass eine stirnseitige Nut notwendig ist.
Mir fallen spontan 5 Möglichkeiten ein, diese Nut zu erstellen:
- mit einer Handsäge.
- mit einer Bandsäge.
- mit einer Oberfräse.
- mit einer Tischkreissäge.
- mit einer Tauchkreissäge oder einer einfachen Handkreissäge.
- Die präzise Handhabung einer Handsäge erfordert viel Übung und kommt vermutlich nur bei Berufsleuten oder sehr ambitionierten Heimwerkern in Frage.
- Bandsäge ist eine gute Option, so man denn eine hat…
- Mit der Oberfräse geht das auch, vorausgesetzt man hat einen entsprechend langen Fräser (gute Qualität, keine Billigware aus China) und eine Vorrichtung, um das Werkstück einzuspannen.
- Auch mit einer Tischkreissäge ist es möglich, aber ein Schiebeschlitten mit vertikaler Einspannung ist schon fast Voraussetzung (Achtung, sonst ist es gefährlich – siehe Video).
- Bleibt die Tauchkreissäge oder einfache Handkreissäge. Und für eine Vorrichtung dazu hat Jonas Winkler ein Short geteilt:
Der Ansatz ist richtig, aber er verlangt immer noch sehr präzises Anzeichnen und Ausrichten. Auch nur schon geringe Abweichungen führen gnadenlos zu den Hauptfehlern Versatz oder Spiel.
Da muss doch einfacher möglich sein!
Die grosse Herausforderung ist doch die, dass einmal links und einmal rechts des Strichs gesägt werden muss. Meine Idee war, die Dicke des Sägeblattes mit einzubeziehen. Ich bräuchte dazu ja nur ein Blechstück der gleichen Stärke. Bevor ich mir dazu aber eine Vorrichtung baue, wollte ich einmal ein «proof of concept» machen.
Mit dem Messschieber unterwegs.
Der Konzeptbeweis fiel allerdings schon fast ins Wasser, bevor ich überhaupt damit begonnen hatte. Die Schnittbreite meiner Tauchkreissäge ist 1.8mm. Die Aufgabe: Finde ein Stück Blech mit dieser Stärke. Blech sollte es sein, weil ist es magnetisch befestigen wollte. Auch nach intensiver Recherche im Internet konnte ich kein brauchbares Produkt finden. Aber wie wäre es dann beispielsweise mit dem Sägeblatt einer Handsäge? Also Messschieber eingepackt und zu Obi auf die Pirsch. Von 0.6 bis 1.5mm hatte ich schon alles gemessen und überlegte mir schon, ob ich wohl zwei Bosch Säbelsägeblätter à 0.9mm nehmen sollte, als ich dann in einem letzten Anlauf doch noch fündig wurde. Aus Aluminium und damit leider nicht magnetisch, aber exakt 1.8mm:
Damit war ich meinem Ziel, Scherzapfen zu schneiden ohne zu messen, einen Schritt näher.
Der eintscheidende Trick!
Nachdem die Machbarkeit jetzt gegeben ist, kann ich mit der Konzeptionierung der Vorrichtung beginnen.
Leave a reply