«Im Banne eines verzauberten Riesen»: Der Beitrag im SAC-Heft «Die Alpen» vom Juni 2020 inspirierte mich zu dieser Tour.
In der Gegend des Obersimmentals war ich noch nie unterwegs, es liegt nicht wirklich am Weg. Als Ausgangspunkt wählte ich Matten, von wo ich möglichst früh am Morgen los wollte. Das war ohne Übernachtung nicht zu schaffen. Auch ein Aufenthalt bei Ilyas in Spiez hätte nur einen unwesentlich früheren Aufbruch ermöglicht. Also übernachten in Matten.
Bei der Familie Wyssen fand ich ein B&B, das absolut passte und ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Bei stockdunkler Nacht «schlich» ich mich kurz nach 5 Uhr aus dem Haus. Dichter Nebel war der Grund, dass kein «Silberstreif am Horizont» ersichtlich war. Ohne meine SchweizMobil-App hätte ich mich vermutlich schon nach wenigen hundert Metern verlaufen.
Der Weg über dem Färmeltal wurde jetzt von Minute zu Minute schöner.
Hier konnte ich auch einige Gämsen beobachten, leider war ich mit dem Objektivwechsel nicht schnell genug…
Gerne hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt auf verpflegt. Ich hatte extra grünere Bananen gekauft, um dann keine Matsche zu haben. Aber leider waren die so unreif, dass sie erstens kaum zu schälen waren und zweitens einfach nur widerlich schmeckten.
Dann folgte der Teil, der mir eigentlich immer weniger Spass macht: Der Abstieg. Den wollte ich dann auch so schnell wie möglich hinter mich bringen. Da sind mir dann auch die einzigen Menschen auf dieser Tour begegnet.
Auf dem Vehsattel musste ich eine Ziegenweide durchqueren und es war schon ein Erlebnis, wie die Geissen, ganz im Gegensatz zu Schafen, mich ganz neugierig umringten und mich in ihrem Geviert bis zum Zaun begleiteten.
Abschied in Spiez. Mit ausreichend Elektrolyt versorgt, schaffte ich die dröge Heimfahrt mit Maske ohne Probleme.