Mit dem Biest ist nicht der Steinbock gemeint, der sich mit souveräner Leichtigkeit im Kletterbereich bewegt und einen damit fast etwas eifersüchtig macht. Nein, mit dem Biest ist der Graustock-Klettersteig gemeint, ein Klettersteig der Kategorie K4-5, aber wohl eher am oberen Limit.
Nach über einer Woche alpiner Untätigkeit war es wieder Zeit für Bewegung am Fels. Klaus schlug den Graustock-Klettersteig vor, den er vor ein paar Jahren schon einmal gemacht hatte. Für mich stimmten alle Parameter – Schwierigkeit, Zufahrt und Neuheit – so dass wir nur noch das passende Wetter abwarten mussten.
Dass Klettersteige der Kategorie K4-5 jeweils gleich zu Beginn ein paar schwierige Stellen haben, ist üblich und gewollt. So hat man noch eine letzte Möglichkeit, auszusteigen. Sobald man einmal «drin» ist, gibt es nur noch eine Richtung: Nach oben.
Bei diesem Pfeiler schien es nur senkrecht nach oben zu gehen, dazu kamen einige überhängende Stellen.
Ich war nicht der einzige, der vom «Biest» überrascht war. Klaus meinte, er sei zweimal ans Limit gekommen und eine Mitbezwingerin mit grosser Klettersteig-Erfahrung meinte, das sei von der Kategorie her schon eher grenzwertig.
Ich bin ja inzwischen auch kein Neuling mehr in Sachen Klettersteig. Aber der Graustock war meine bisher grösste Herausforderung. Tolles Gefühl!