Flurnamen haben immer ihre eigene Geschichte, aber warum einem Bergnamen «Berghorn» nachgestellt ist, bleibt wohl eine Besonderheit (gemäss Swisstopo gibt es in den Kantonen Bern, Vaud, Wallis und Graubünden insgesamt acht Gipfel mit «berghorn»- oder «berghore»-Endung). Aber hier geht es ja nicht um etymologische oder sprachliche Betrachtungen, sondern um die schon längst fällige Tour auf’s Morgenberghorn.
Eigentlich hatte ich mir das Morgenberghorn für eine gemeinsame Tour mit Jochen reserviert. Der ist aber so in seinem Job eingespannt, dass wir es wohl in nächster Zeit kaum gemeinsam schaffen würden. Vor dem grossen Wetterwechsel wollte ich aber die Gelegenheit wahrnehmen.
Ja, es gehört schon auch ein bisschen Überwindung dazu, sich so früh aus dem Bett zu quälen, um den 04:57-Zug zu erreichen. Aber die Verbindungen klappten hervorragend und drei Stunden später stand ich schon am Start- und Zielort Aeschiried bei Spiez, um das Vorhaben in Angriff zu nehmen. Ich wäre gerne noch bis Suld weitergefahren, aber diese Verbindung wird nur am Wochenende angeboten. Auf dem Wegweiser in Aeschiried waren 4 Stunden 25 Minuten für das Morgenberghorn angegeben. Auch wenn ich meist schneller unterwegs bin, wurde ich etwas unsicher, was meine Zeitplanung betraf. Da ab 15 Uhr die Regenwahrscheinlichkeit deutlich höher war, wollte ich zu dieser Zeit unbedingt zurück sein. Es würde schon klappen, also los!
Mir soll’s Recht sein, aber allzulange wollte ich sowieso nicht bleiben. Der Abstieg Richtung Rengglipass war Blau-Weiss markiert. Das ist immer spannend, weil man nie so recht weiss, was einen wirklich erwartet.
Ab dem Fusse des Rengglipasses, ab Mittelberg, folgt der Weg dem Latrejebach. Landschaftlich war es ab jetzt nicht mehr gerade wahnsinnig toll, bis auf die zahlreichen Wasserfälle, die aber schlecht zugänglich waren. Man sollte vielleicht einen «Wasserfall-Erlebnispfad» anlegen.
Von da an gab es eigentlich nicht mehr viel zu sehen und ich beschleunigte etwas, um allenfalls noch den früheren Bus zu erreichen.
Leider hatte Ilyas keine Zeit, so fiel das nach Touren im Wallis oder Berner Oberland schon fast traditionelle Bier in Spiez aus. Nächstesmal dann wieder…