Ob Spaziergang oder Kletter-Tour: Im Alpstein ist alles möglich. Für die erste Bergwanderung mit Lily seit Jahren wählte ich eine Variante des Alpsteintransit Light, der noch mehr auf Genuss statt Leistung ausgelegt war. Die Überquerung der Bogartenlücke würde aber weiterhin eine Option bleiben.
Wie schon beim Alpsteinstransit Light verzichteten wir auf den Aufstieg vom Rheintal her und liessen uns stattdessen mit der Bergbahn Staubern direkt auf den Stauberenfirst führen. Dann folgte vor dem Start der obligate Nussgipfel im Berggasthaus Staubern. So gestärkt machten wir uns auf den Weg Richtung Saxerlücke.
Wir zogen die «Option Bogartenlücke» nicht, sondern nahmen den Weg durch den Rheintaler Sämtis Richtung Sämtisersee unter die Füsse.
Auch auf dem Plattenbödeli verspürten wir noch keinen Hunger und nahmen deshalb direkt den Abstieg durch das Brüeltobel in Angriff. Ein Weg, den ich mir einst geschworen hatte, nie mehr zu machen. Aus gutem Grund: Es ist ein brutal steiler Fahrweg, sehr unangenehm zu gehen und selbst bei trockenen Verhältnissen rutschig. Auf nur 1.8 km sind 333 Höhenmeter abzusteigen, was einer durschnittlichen Neigung von 18.5% entspricht. Tönt nicht nach viel, wenn man aber oben steht, ist der Eindruck viel intensiver. Im oberen Teil hat’s noch einen kurzen Wanderweg-Abschnitt. Wir blieben auf der Strasse und hatten dabei Glück, nicht in den Steinschlag zu geraten.
Dass sich die Fahrt aber noch einmal verzögern würde, war nicht vorherzusehen: Zwischen Zürchersmühle und Waldstatt krachte offenbar ein Baum auf die Geleise der Appenzeller Bahnen und so mussten wir in Urnäsch auf einen Ersatzbus umsteigen. Noch während der Busfahrt konnte offenbar die Störung behoben werden. Auf jeden Fall würde es in Gossau knapp werden. Da aber der Zug von St. Gallen nach Winterthur ebenfalls leicht verspätet war, durften wir uns noch Chancen ausrechnen. Lily spurtete los und hatte den Finger bereits am Türknopf, aber es reichte nicht. Dafür leisteten wir uns ein kleines Versper aus dem Migrolino.
Ab Winterthur regnete es den Wetterprognosen entsprechend und deshalb holte uns Madeleine, noch nicht lange von der Frühschicht zurück, am Bahnhof Schaffhausen ab. Was für ein Service!