Die Sinfonie in h-Moll D 759, genannt «Die Unvollendete», ist eine als dreisätziges Fragment überlieferte Sinfonie mit zwei vollständigen Sätzen von Franz Schubert, die 1822 in Wien entstand. Zwar gilt auch die 10. Sinfonie von Ludwig van Beethoven als unvollendet, da sie aber kurz vor seinem Tod am 18. März 1827 nur als Skizze vorlag, fehlt es ihr an Authentizität (anhand der erhaltenen Skizzen und Notizen komponierte Beethoven-Forscher Barry Cooper in den 1990er-Jahren einen ersten und zweiten Satz. Ein dritter und vierter Satz wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt und 2021 uraufgeführt).
Sucht man nach «Stockhorn» in Swiss Topo, dann findet man vier Gipfel: Einer, der wohl prominenteste, weil von Norden in Richtung Thun sehr gut am Alpenkranz sichtbar, befindet sich im Kanton Bern (2’190 m hoch), die anderen drei im Wallis: bei Binn (2’610 m), Baltschieder (3’211 m) und bei Zermatt, in der Verlängerung des Gornergrates (3’532 m). Letzterer war das Ziel meiner Kurztour bei schönem Wetter, bevor dann die 17. Regenzeit beginnt…
Eine T4-Wanderung mit ein paar Kraxeleien, teilweise etwas ausgesetzt. Da der Start ab Gornergrat bereits auf über 3’000 m liegt, sollte der Hike auch konditionell keine grossen Anforderungen stellen. Gemäss Tourenportal SAC begehbar von Juni bis September.
Es war schon hell, als ich um 05:47 mit dem Zug Richtung Zürich abfuhr. Warum ab Niederglatt immer so gebummelt wird, erschliesst sich mir nicht, aber da kommt jetzt kein Zug mehr pünktlich in Zürich an. Was zu einem Problem werden kann, weil die Ankunft wegen der Revision des Wipkinger-Viaduktes und Führung des Zuges durch den Käferbergtunnel auf Gleis 17 oder 18 statt 4 oder 5 erfolgt und damit die Strecke zum Tiefbahnhof Löwenstrasse deutlich länger ist. Aber es reichte und auch der Anschluss in Bern war problemlos. Wegen der Unwetterschäden im Mattertal fährt momentan die Matterhorn Gotthart Bahn zwischen Visp und Täsch nicht und der Verkehr wird durch Ersatzbusse aufrecht erhalten. Die Kapazität sei beschränkt und es sei mit erhöhten Wartezeiten zu rechnen. Aber in Visp wartete eine wahre Bus-Armada auf die Ankommenden. Der grosse Vorteil: Es gibt Direktverbindungen nach Täsch ohne Zwischenhalte. Dort muss dann wieder in den Shuttle nach Zermatt umgestiegen werden (wobei der Regionalexpress auch noch fährt, statt zwischen Zermatt und Visp einfach nur bis Täsch). Bei Herbriggen war auch klar, weshalb der Bahnverkehr unterbrochen war: Die Matter Vispa hatte das Trassee der MGB unter- und überspült. Auf jeden Fall konnte der Fahrplan mühlos eingehalten werden und da ich mein Ticket für die Gornergrat-Bahn bereits am Vortag gelöst hatte, erwischte ich den regulären Anschluss. Der blieb dann zwar nach der Haltestelle Findelbach während etwa 10 Minuten in einem Tunnel stecken (ohne Mitteilung) und diese Verspätung hatten wir auch noch auf dem Gornergrat. Jammern auf (effektiv) hohem Niveau…
Beim Blick Richtung Stockhorn sah ich schon einige schneebedeckte Stellen auf dem Grat, die machten aber einen harmlosen Eindruck.
Aber schon nach kurzer Zeit wurde ich gebremst.
Wenn ich auf Touren Risiken eingehe, dann sind sie «kalkulierbar», zum Beispiel eine Passage zu durchsteigen, bei der man auch wieder zurück könnte. Aber wenn ich nichts in der Hand habe, um die Sicherheit zu erhöhen, dann lasse ich es sein. Insbesondere, wenn ich noch selber Schuld bin und nicht die passende Ausrüstung dabei habe.
Ja, die Szenerie war sicher nicht ganz so toll, wie vom Gipfel, aber immer noch grandios.
Auf dem Rückweg begegnete mir noch eine Wandergruppe aus Kanada, die aber nicht auf’s Stockhorn, sondern Richtung Gornergletscher absteigen und dann zum Rotenboden wandern wollte. Wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen, aber auf diesem Weg hatte es mir bereits zu viele Leute.
In Zermatt dann standen sowohl der Täsch-Shuttle wie auch der Regioexpress bereit. Der fuhr zwar auch nur bis Täsch, aber drei Minuten vorher ab. Umsteigen in den Bus und dann ging es wie die gesengte Sau ins Tal: In 54 Minuten erreichten wir Visp ab Zermatt, inklusive umsteigen, also eine gute Viertelstunde schneller als im Zug mit allen Zwischenhalten.
Na ja, das Stockhorn hatte ich zwar nicht erreicht, aber als Tagestour auch von Schaffhausen aus werde ich das noch nachholen. Und prächtig war es allemal.