Vor über 20 Jahren sind wir in unser renoviertes Haus, Jahrgang 1931, gezogen. Es hält sich gut und, abgesehen von normalen Instandhaltungen und Reparaturen, sind wir von grösseren Überraschungen verschont geblieben. Aber Holz, das 20 Jahre lang Wind und Wetter ausgesetzt war, muss einfach irgend einmal ersetzt werden. Und dazu gehören auch die Dielen der Terrasse. Während diese aber überdacht ist, war die Treppe in den Garten den Elementen voll ausgesetzt: Regen, Schnee und Kälte und auf der anderen Seite volle Sonnenbestrahlung. Ja, da wird auch Lärchenholz mürbe.
Ich hatte die Bretter vor etwa 10 Jahren einmal abgehobelt, aber jetzt waren sie teilweise wirklich etwas «sehr elastisch» geworden, unter anderem auch wegen eines Konstruktionsfehlers des Metallunterbaus, der verhindert, dass das Wasser abfliessen kann. Trotz all dieser Unwägbarkeiten bin ich eigentlich erstaunt, wie gut die Bohlen noch beieinander sind. Auf jeden Fall zu schade, um einfach fortgeworfen oder verbrannt zu werden. Im Kopfbild ist der generelle Zustand zu sehen. Es gab aber rechte Unterschiede: Die einen Bretter hätte man gleich weiterverwenden können, andere mussten teils recht stark zugeschnitten werden.
Da wir, vor allem seit wir vermehrt nur noch zu zweit sind, hin und wieder vor dem Fernseher essen, bestand der Bedarf nach einem Beistelltischchen bzw. dessen Ersatz, weil das alte schlicht zu klein, zu niedrig und mit der Multiplextischplatte auch nicht besonders ästhetisch war.
Ein Beistelltischchen entsteht.
Für die Tischplatte suchte ich mir die besten Bretter aus.
Solche Verbindungen halten gut, wenn sie nicht zu stark in Querrichtung belastet werden. Aber das war kein Problem, die Tischplatte würde auf einem Untergestell befestigt werden.
Von den Teilen des Untergestells mit Schlitz und Zapfen gibt es leider keine Bilder, dabei war es eine besondere Herausforderung, weil für die Einpassung der angewinkelten Verbindungen zwischen den Tischbeinen die Schlitze im entsprechenden Winkel gefräst werden mussten.
Planfräsvorrichtung
Die unebene Tischplatte führte zu einem Projekt im Projekt: Entweder ich gebe einen drei- bis vierstelligen Betrag für eine Planfräsvorrichtung aus, oder aber ich baue mir selbst eine. Im Kopf hatte ich mir schon öfter darüber Gedanken gemacht. Ganz gratis wird auch diese Vorrichtung nicht sein, wenn sie etwas taugen soll.
Eine Planfräsvorrichtung ist eine Installation, mit der eine Oberfräse mit einem eingespannten Planfräser absolut eben über zwei Achsen bewegt werden kann. Dazu brauchte ich für jede Achse je zwei Linearschienen mit kugelgelagerten Gleitblöcken. Auf Amazon für rund 100 € bestellt und nach Gailingen an die Paketstation liefern lassen.
Fertig. Ein Beistelltisch, über den alle schon Hunderte Male gegangen sind…
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