Die Transit-Route hatte ich mir schon lange einmal zurechtgelegt, aber nach der kürzlichen Gratwanderung von der Stauberenkanzel zum Hohen Kasten wollte ich mir den Aufstieg aus dem Rheintal nicht antun. Nicht, weil es nicht machbar gewesen wäre, aber weil die Aussicht über die Schwemmebene keine Aussicht ist, die man sich stundenlang ansieht, vor allem nicht unter brütender Sonne. Statt dessen wollte ich wiederum von der Stauberenkanzel starten, diesmal aber nach Südwesten. Den Weg über den Furgglenfirst hatte ich schon einmal gemacht und die Sicht auf die Chrüzberge beim Abstieg zur Saxerlücke ist einfach atemberaubend.
Etwas erstaunt war ich schon, dass der 05:47-Zug nach Zürich jetzt ein Doppelstöcker-Interregio der DB ist und sogar pünktlich (vermutlich über Nacht in Schaffhausen abgestellt). International ging es auch in Zürich weiter mit dem Railjet der ÖBB direkt nach Buchs (SG). Daraus wurde aber nichts, wegen Bauarbeiten wurde empfohlen, den SBB-Zug zu nehmen und in Sargans umzusteigen. Warum hier keine Behinderung zu erwarten war, hat sich mir nicht erschlossen.
Der Aufstieg zur Bogartenlücke war weniger anstrengend als erwartet. Auf jeden Fall hatte ich keine technischen Proleme, wie ein Wanderer, dem sich beide (!) Schuhsolen von den Absätzen seiner Wanderschuhe gelöst hatten und er damit so quasi mit Flip-Flops unterwegs war. Leider konnte ich ihm auch nicht aushelfen, vielleicht sollte ich wieder Kabelbinder mit einpacken…
Die letzten 600 m des Katzensteigs musste ich rennen, um die Appenzeller Bahnen noch zu erreichen. Aber es klappte: Mit einer Minute Reserve nahm ich ausser Atem und ziemlich verschwitzt im Abteil Platz. Meine Tracking-App «Relive» konnte ich leider nicht beenden, weil mir mein Handy den Zugang nicht mehr gewähren wollte: «Zuviele erfolglose Entsperrversuche, probieren sie es in 1 Stunde und 7 Minuten erneut.» Keine Ahnung, was hier los war, aber Zugriff hatte ich so erst wieder nach Flawil.
850 m Abstieg in 57 Minuten ist keine schlechte Leistung. Mehr gefreut hat mich aber, dass ich es ohne muskulären Probleme geschafft habe. Das gezielte Training und vor allem die 10 kg weniger als noch zu Beginn des Jahres scheinen sich auszuzahlen.