Etwas mehr Abwechslung: Anstatt im Keller auf dem Cross-Trainer mein tägliches Fitness-Programm zu absolvieren, wollte ich raus – aber richtig (Slogan von Transa).
Das hiess aber auch: Bei jedem Wetter. Obwohl ich natürlich insgeheim hoffte, einen fotogenen Sonnenaufgang zu erwischen. Zu Fuss ist der Turm in knapp 40 Minuten erreichbar, der Rückweg dauert nur rund eine halbe Stunde.
Hier geht’s zum Challenge-Bericht.
Sonntag, 14. Februar 2021 – Challenge (endlich) abgeschlossen
Ich musste mich sputen, weil ich mit der Sonnenaufgangszeit 07:44 im Kopf bei -9° das Haus verliess, dann aber feststellte, dass ich bereits um 07:33 bereit sein müsste. Es hat jedenfalls geklappt.
Auf dem Turm wehte – wie immer – ein starker Wind und mir froren fast die Finger ab. Aber ich schaffte es schliesslich, die Kamera mit meinen dicken Handschuhen zu bedienen (alle Bilder manuelle Einstellungen).
Irgendwie zu perfekt, fast schon langweilig, aber immerhin kann ich jetzt den Challenge abschliessen.
Heute war ich zum ersten Mal nicht alleine auf der Plattform, gleich zwei Personen wollten den Sonnenaufgang miterleben. Was für Opportunisten, wo waren sie, als es schneite, regnete und stürmte? Ist ja egal, für sie hat’s gestimmt: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, allerdings kamen beide etwas zu spät, die Sonne stand schon am Firmament, als sie die letzten Stufen heraufkeuchten.
Leider hatte es bisher nicht geklappt: Kein einziges mal konnte ich einen «richtigen» Sonnenaufgang miterleben. Hier geht’s zum Challenge-Bericht. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen und werde weiter versuchen, so z.B. am
Freitag, 5. Februar 2021
Auf der Rheinbrücke sah es noch vielversprechend aus, aber schliesslich war es wieder ein Misserfolg. Auch so bleibt die Stimmung speziell.
Dafür war – gut schweizerisch – der Wald bereits wieder «aufgeräumt»:
Irgendwann wird es dann schon noch klappen…
Challenge formell abgeschlossen
Sieben Tage war ich jeweils zur Zeit des Sonnenaufgangs auf der Plattform des Cholfirstturms. Einen Sonnenaufgang habe ich zwar nie gesehen, dafür die Metamorphose der Natur von einem Winter-Wunderland in ein Dreck- und Schlammland miterleben können.
So negativ, wie es vielleicht tönt, war es allerdings nicht. Ich hatte mein tägliches Fitnessprogramm nach draussen verlegt und das, was ich mir vorgenommen hatte, auch eingehalten. Vielleicht wiederhole ich das Ganze mal im Frühling, wenn auch die Wetteraussichten etwas besser sind.
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Tag 7, Sonntag, 31.01.2021
Zum Abschluss hätte ich mir schon etwas bessere Konditionen gewünscht. Aber effektiv war es der schlimmste Tag der Woche: Nebel, Regen und Dreck. Das Interessanteste war wohl das Zählen der Treppenstufen bis zur Plattform des Cholfirstturms: 191. Gut, dass ich das jetzt auch weiss.
Tag 6, Samstag, 30.01.2021
Es schien nur bewölkt zu sein, so klar war das in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Aber dass man den Mond (am 28.01.2021 war Vollmond) sehen konnte, das liess doch einige Erwartungen zu in Bezug auf den Sonnenaufgang.
Die weitere Geschichte ist schnell erzählt: Winter-Wunderland war vorgestern, jetzt hat’s nur noch Dreck. Aber man kommt schnell vorwärts.
Aber das war es dann auch. Zu mehr mochte sich die Natur nicht hinreissen. Ich habe ja noch einen Tag morgen.
Tag 5, Freitag, 29.01.2021
Es ist nicht das früh Aufstehen (das mache ich sowieso), nicht die bevorstehende Anstrengung mit völlig verschwitzen Kleidern, es ist die sinkende Wahrscheinlichkeit, in dieser Woche überhaupt noch einen Sonnenaufgang zu Gesicht bekommen, die mir etwas Mühe macht. Weil’s noch völlig dunkel ist, wenn ich aus dem Haus gehe, spielt auch das Wetter keine Rolle (bei Tag bräuchte es wahrscheinlich schon eine extra Portion Überwindung).
Bei fast 8° und Regen machte ich mich also auf den Weg. In der Stadt hat es praktisch keinen Schnee mehr, ausser beim Munot-Spielplatz, da hat der Regen den festgetretenen Schnee auf dem Kiesweg in eine riesige Eisplatte verwandelt.
Beim Stumpenboden in Feuerthalen rächt sich jetzt die idiotische Schneeräumung. Als es wirklich viel Schnee hatte, verzichtete man auf die Räumung, als der Weg dann bereits ausgetreten war, ist man dann doch noch drüber gefahren und hat damit eine glatte Eisfläche geschaffen, auf der sich niemand ohne akute Sturzgefahr bewegen konnte. Mit der Konsequenz, dass die Hauptspuren jetzt auf der angrenzenden Wiese verlaufen.
Das Gehen auf den immer noch (nass)schneebedeckten Fahrstrassen ist problemlos, auf dem Antennenweg war nur noch Sisyphus-Vorankommen möglich: Zwei Schritte vor und einer zurück gerutscht.
Die kurze Zeit auf dem Turm war ein Wechselbad, nicht der Gefühle, aber der Wetterkapriolen: Trockene Phasen, Starkregen, Sturmböen, Nieselregen – es gab alles. Nur wirklich scharfe Bilder nicht: Es war wegen der tiefliegenden Wolkendecke ungewöhnlich dunkel, was nur mit hoher Empfindlichkeitseinstellung und damit grösserem Bildrauschen kompensiert werden konnte. Dazu war der Wind so stark, dass es unmöglich war, die Kamera ruhig zu halten. Aber es gab, abgesehen von einem kurzen Zeitfenster sowieso nicht viel zu sehen.
Das hat sich nicht ganz bewahrheitet. Ich war kaum zuhause, da brach die Sonne durch und dann herrschte den ganzen Tag April-Wetter vom feinsten. Sonne, Regen, Sonne und Regen. Mal schauen, wie morgen das Repertoire aussieht.
Tag 4, Donnerstag, 28.01.2021
Die Halbzeit hatte ich mir anders vorgestellt. Regen und Nebel. Das Positive: Kein Glatteis bei Nachttemperaturen über dem Gefrierpunkt und, mindestens am Cholfirst, hatte es noch ganz wenig geschneit, was mich wieder spuren liess. Der Regen hatte fast allen Schnee von den Bäumen gewaschen, aber am Boden knirschte er noch wie frisch gefallen.
Es bleiben noch drei Tage, die Wetterprognosen sehen allerdings nicht besonders aus.
Tag 3, Mittwoch, 27.01.2021
Gemäss Wetterprognose hätte es schneien sollen, aber es war eigentlich auf dem ganzen Weg nur langweilig. Grauer Hochnebel lag über der Gegend.
Tag 2, Dienstag, 26.01.2021
Es hat über Nacht wieder etwas geschneit, aber weniger als gestern, dafür war die Temperatur unter den Nullpunkt gefallen.
Bei der Rheinbrücke rissen die Wolken auf und die leise Hoffnung auf einen sichtbaren Sonnenaufgang kam auf.
Das letzte steile Wegstück zum Turm war heute bereits gespurt. Ein Fuchs hatte seine Fährte gelegt.
Aber das war es dann in Punkto Sonnenaufgang, mehr gab es auch heute nicht zu sehen. Ein paar Tage bleiben ja noch.
Tag 1, Montag, 25.01.2021
Über Nacht hatte es wieder – mehr als erwartet – geschneit, allerdings lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, deshalb war kein Glatteis unter dem weissen Flaum zu erwarten (damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht).
Noch in dunkler Nacht überquerte ich die Rheinbrücke und tauchte im Stumpenboden wieder in ein Winter-Wunderland ein.
Bis an die Krete des Cholfirst war es praktisch windstill, ab da blies aber ein kräftiger Westwind. Er war so stark, dass sich auf der Treppe zur Plattform praktisch kein Schnee hat ansammeln können, was den Aufstieg natürlich erleichterte und sicherer machte.
Trotz der Westwindlage flog die A330 der Swiss von Dubai her kommend fast am Turm vorbei. Aber so schnell konnte ich gar nicht reagieren und hatte definitiv das falsche Objektiv aufgesetzt.