Die Überschrift stammt vom Tourenportal des SAC. Sie ist nicht per se falsch, aber vermutlich von jemandem verfasst worden, der noch nie die Gelegenheit hatte, zu fliegen. Ungeachtet dessen ist die Marwees-Überchreitung eine Gratwanderung, die alles beinhaltet, was man sich so vorstellt.
Steile Aufstiege, schmale Pfade mit teilweise senkrecht abfallenden Flanken, halbe Kletterstellen und eine wundervolle Aus- und Fernsicht. Die Klassifizierung als Alpinwanderweg (weiss-blau-weiss) ist durchaus berechtigt. Ob es wirklich eine gute Idee sein würde, am voraussichtlich heissesten Tag des Jahres eine derart exponierte Tour zu absolvieren, sollte sich zeigen. Die Höhe von rund 2’000 m war kein Garant für kühlere Temperaturen. Aber das war auch für meine Nichte Maja kein Thema, sie sagte sofort zu. Pascal konnte nicht mitkommen, seine Mannschaft hatte die nächste Cup-Runde im Unihockey erreicht und er würde sich in einer stickigen Halle quälen müssen…
So alleine, wie es aussieht, waren wir dann schon nicht unterwegs. Aber auf derartigen Pfaden hat es naturgemäss etwas weniger Verkehr und die mögliche Hitze hielt allenfalls auch noch einige Leute ab. Unsere Befürchtung, auf diesem Grat von der gnadenlosen Sonne grilliert zu werden, bestätigte sich nicht: Ein mässiger, sehr angenehmer Wind sorgte für entsprechende Kühlung.
Der Weg war bisher teilweise steil, etwas ausgesetzt, aber sonst nicht besonders anspruchsvoll. Wie auf jedem Gratweg muss man sich auf den jeweils nächsten Schritt konzerntrieren, «Hanns Guck-in-die-Luft» geht da nicht.
Die geteerte Strasse nach Wasserauen wollten wir uns nicht antun und so machten uns über den Schrennenweg auf den Abstieg.
Inzwischen war die Hitze grenzwertig geworden. Wir schwitzten beim Abstieg mehr als beim Aufstieg und mussten uns kurz vor der Abfahrt in Wasserauen noch einmal «Flüssigkeit zuführen». Schliesslich hatte ich an diesem Tag über sieben (!) Liter Wasser, Weizenbier und Tee getrunken (nur ein halber Liter davon mit Alkohol).
Ein wunderbarer Tourentag mit Maja, aber die 1’350 Abstiegsmeter werden wohl noch etwas «nachhallen».