Im letzten November bin ich eigens für Polarlichter nach Island geflogen («NORTHERN LIGHTS GUARANTEED»). Bekanntlich nützten alle Garantien nichts, denn neben der fehlenden Sonnenaktivität spielte auch das Wetter nicht mit. Umso erstaunter las ich am 25. September in den Online-Medien, dass auf Grund der starken Sonnenstürme im Alpenraum Polarlichter aufgetreten sind und die Chance auf Wiederholung besteht. Wegen des Prachtswetters überlegte ich mir bereits vorher, wieder einmal mein zweites Wohnzimmer, den Alpstein, aufzusuchen. Diese Meldung nahm mir quasi den Entscheid ab.
Der ideale Ort für die Beobachtung der Polarlichter wäre entweder die Stauberenkanzel oder der Rotsteinpass, weil Rossmahd und Altenalp die Lichter aus dem Tal abschirmen würden. Da ich aber vorhatte, mit dem grossen Stativ und auch dem neuen Zoom zu hiken, war mir der Rotsteinpass zu anstrengend und nur hinfahren wollte ich dann auch wieder nicht. Also fielen sowohl Stauberenkanzel wie Alter Säntis aus den Traktanden.
Mit einem kurzen Anruf im Berggasthaus Schäfler bestätigte mir Dani Dobler die Reservation. So spät bin ich nur selten Richtung Alpstein unterwegs. Ab Winterthur dann mit einem ungeliebten FV DOSTO:
Es hatte schon einige Leute (darunter viele Amerikaner), aber es war nicht beengt, das Team sehr freundlich, der Service schnell und das Essen ausgezeichnet. Vom Polarlicht scheint niemand etwas mitbekommen zu haben, aber es interessierte natürlich alle. Das ging bis zum Weckauftrag im Falle des Auftretens…
Der Mond, freihändig fotografiert. Es ist eine der ersten Aufnahmen mit dem neuen 180-600mm-Zoom. Ich bin echt begeistert.
Nach zweieinhalb Stunden unter den Sternen legte ich mich wieder hin, denn um halb Sieben würde dann die Morgendämmerung anfangen…
Aber jetzt zurück ins Gasthaus. In einer halben Stunde muss ich das Zimmer geräumt haben.
Na ja, einmal mehr habe ich zwar ein astronomisches Phänomen verpasst (Finsternisse, Transits, Planetenreihen, Polarlichter…), aber bin ich deswegen niedergeschlagen? Keineswegs! Die Zeit auf dem Schäfler war ein durchgehendes Highlight. Und ich habe sicher nicht das letztemal da übernachtet.