Auch auf einer leichten Tour kann man, bei entsprechenden Bedingungen, vor Entscheidungen gestellt werden, die nicht einfach sind, weil keine Option letztlich die klar bessere ist. Bei Schnee und in alpinem Gebiet kann das aber fatale Konsequenzen haben.
Auf der Fahrt zur Ebenalp war ich schon erstaunt, wie wenig Schnee es noch hatte. So präsentierte sich die Bommen schneefrei und der Weg zum Äscher dürfte problemlos zu machen sein. Nach wie vor aber ist die Querung vom Ausgang der Eremitenhöhle bis zur Ebenalp unpassierbar. Jedenfalls war ich froh, mich für die Bekleidungsvariante «eher leicht» entschieden zu haben, weil die Temperaturen deutlich im Plusbereich lagen.



Eine heikle Entscheidung stand dann vor dem Schlussanstieg an: Grat oder Traverse? Ich bin es mir eigentlich gewöhnt, im Winter nur über den Grat aufzusteigen und somit etwas irritiert, dass es, ausser den Abdrücken einer Gämse, keine Spur darauf hatte. Der Hang hatte zwar bisher gehalten, aber wie lange das noch so bleibt, war offen.

Und der Alpstein ist kein Ponyhof. Auswertung des Tages-Anzeigers zu Bergunfällen in der Schweiz vom 22. September 2022: …die Analyse zeigt, in welchen Gebieten in der Schweiz die meisten Wanderer sterben, wer verunfallt und was die Gründe sind. Obenaus schwingt der Alpstein, der zu beiden Appenzeller Kantonen und St. Gallen gehört. In den letzten zehn Jahren starben mindestens 33 Wanderer im Gebirge.
Ich hatte keine Lust, deren Kreis zu komplettieren.











Was sich als lockere Kurz-Tour anliess, war dann doch noch anstrengender als erwartet. Aber die Belohnung für die Mühe ist unmittelbar und erfüllt mich immer wieder von neuem.
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