Die für den Heimgebrauch üblichen Abricht- und Dickenhobelmaschinen haben eine Hobelbreite von 20cm. Viel zu wenig, wenn man sich aus Altholz oder Klotzbrettern eine Plattte von über 40cm Breite zusammengeleimt hat. Die Lösung für den Heimwerker (und ab gewissen Breiten auch für die Profis) heisst Planfräsen: Eine Oberfräse wird mit einem Planfräser bestückt und auf Schienen längs und quer über das Werkstück geführt. Dabei spielt es fast keine Rolle, wie uneben die zu bearbeitende Oberfläche ist. Deshalb eignet sich die Methode auch für das Bearbeiten von Baumscheiben oder knorrigen Wurzeln.
Aber so weit will ich gar nicht gehen. Mir reicht es, wenn ich Platten bis 1.5m Länge und einem halben Meter Breite bearbeiten kann. Natürlich kann man Planfräsvorrichtungen kaufen, die diese Vorgaben erfüllen. Nur sind die dann schon wieder ziemlich teuer (Planfräsgeräte). Und sie haben einen weiteren Nachteil: Da sie für unterschiedliche Oberfräsen passend sein müssen, kauft man damit immer auch Features, die man nicht braucht, bzw. die sogar störend sind.
Das Zauberwort heisst «Selbermachen». Bei Amazon bestellte ich mir dazu Linearschienen mit kugelgelagerten Gleitblöcken.
Die grosse Herausforderung war die Befestigung der Oberfräse auf dem Schlitten. Üblicherweise wird sie von unten an derartige Grundplatten geschraubt, aber diese aufwändige Prozedur wollte ich mir ersparen. Der Vorteil bei der Festool Oberfräse OF 1400 ist, dass die Kopierringe werkzeuglos eingeklinkt werden können, er muss nur ausreichend geöffnet sein, damit der Planfräser hindurchpasst. Die Herausforderung war nun, den Kopierring ohne weitere Befestigunghilfsmittel mit Passsitz in der Grundplatte zu «verankern». Es waren einige 40mm-Bohrungen in Opfehölzer notwendig, bis die Grösse passte.
Es fallen derart viele Frässpäne an, dass die Werkstattreinigung mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Bearbeitung. Aber die Frässpäne sind nur das eine: Das andere ist der Feinstaub, der produziert wird und sich im ganzen Raum verbreitet. Dem kann man mit einer Atemschutzmaske entgegentreten, aber erstens ist das Arbeiten mit einem Filter vor dem Gesicht nicht angenehm und zweitens setzen sich die Schwebeteilchen teilweise erst Stunden später ab. Abgesehen von der feinen Staubschicht überall ist das eben auch ein Gesundheitsproblem, das gelöst werden muss. Als erstes habe ich einmal die Werkstatt mit einem Luftreiniger ausgerüstet, als zweites werde ich meine Planfräsvorrichtung überarbeiten müssen, um eine effiziente Absaugung zu ermöglichen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das noch einmal mit neuen, längeren und dünneren Linearschienen mache oder ob ich auf dem Baukasten von Motedis aufbaue.
Kriterium | Linearschienen | Motedis |
---|---|---|
Grösse nach Mass | nur Normmasse, max. 1.5m Länge | nach Bedarf/Vorgabe. Da die Vorrichtung aus Aluminiumprofilen besteht, kann sie auch noch nachträglich angepasst werden. |
Gewicht | schwer (besteht aus Stahlrohren auf Alusupport) | leicht |
Handling | sehr leichtgängig durch kugelgelagerte Gleitblöcke | Gleitblöcke aus Kunststoff |
Fixierung und Höhenverstellung der Oberfräse | Eigenkonstruktion | Eigenkonstruktion |
Preis | günstig | moderat, weil ohne Grundplatte |
Grundsätzlich kann für beide Varianten dieselbe Grundplatte verwendet werden. Ich habe sie bereits einmal mit 9mm Multiplex Birke vorbereitet.
tbc.
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