Schon einmal einen Sylvesterlauf gewonnen? Nein? Ich schon. Ich war allerdings auch der einzige Teilnehmer…
Nach über einem Monat Alpstein-Abstinenz musste ich das Prachtswetter unbedingt ausnützen und «meinem» Schäfler noch einen Referenzbesuch abstatten.
Die Abstinenz hatte einen Grund: Revision der Ebenalp-Luftseilbahn. Nun, man könnte einwenden, das sei doch eher eine faule Ausrede. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, aber der Aufstieg von Wasserauen auf die Ebenalp steht auf Platz 3 der möglichst zu vermeidenden Routen im Alpstein (erste ist Appenzeller Sämtis – Brüeltobel – Brülisau und an zweiter Stelle Seealpsee – Wasserauen).
Der Aufstieg auf die Ebenalp ist weniger schlimm, wenn man die Route über Äscher/ Wildkirchli nehmen kann. Aber sobald es ein bisschen Schnee hat, hat’s am Ausgang der Eremitenhöhle sehr schnell meterhohe Wächten, deren Querung ohne Sicherung schon ins Fahrlässige kippt. Auch der Aufstieg über den Gartenwald wäre möglich, ist aber mühsam, auch weil er für das letzte Teilstück über die steile Skipiste führt.
Natürlich gibt es noch andere Routen im Alpstein, aber gerade bei Winterbeginn herrschen häufig unsichere Schneeverhältnisse und die Lawinengefahr ist relativ hoch. Ausserdem schaffe ich es mit dem ÖV nicht zu Zeiten des Sonnenaufgangs in die Region.
Ich hatte mit deutlich mehr Leuten gerechnet, aber abgesehen von ein paar Skifahrern und Spaziergängern war die Ebenalpbahn ziemlich leer. Mir konnte es Recht sein.
Auf der Webcam waren an den Vortagen auch die Menschenmassen zu erkennen, die sich auf der Ebenalp tummelten. Ich versuche ja konsequent, Wochenenden, Feiertage und typische Ferienzeiten für meine Touren zu meiden, aber manchmal geht es einfach nicht anders.
Der Aufstieg war überraschend anstrengend, obwohl keine allzu widrigen Bedingungen geherrscht haben. Der Abstieg hingegen ging zügig, weil zwischen Halt und Rutschen eine gute Balance herrschte. Nur einmal tauchte ich mit einem Fuss vorne ab, was dann zu einer eleganten Rolle geführt hat: Nach dem Purzelbaum kam ich gleich wieder auf die Füsse…
Es war nicht das erste Mal, dass ich an Sylvester noch im Alpstein war (Notfall auf dem Schäfler, Leuenfall). Das hoffe ich natürlich auch noch weitermachen zu können.
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