Eigentlich erhoffte ich eine Nebelwalze über den Staubernfirst oder dann mindestens einen spektakulären Sonnenaufgang. Beides fand nicht statt und auch @sabineinderkabine hatte heute ihren freien Tag.
Aber die frühsportliche Tour auf den Hohen Kasten hat sich trotzdem gelohnt. Im meinem Aktivismus zur Vernichtung des diesjährigen Ferienguthabens wollte ich ja vor einer Woche schon auf Tour im Alpstein gehen, landete dann aber schliesslich auf dem Mattstock. Nun, diesmal wollte ich es schlauer machen und versuchte, im Berggasthaus Staubern unterzukommen. Nur, um am Telefon mit Frau Lüchinger zu erfahren, dass man erst am Folgetag wieder öffnen würde. Die beste Ehefrau von allen holte mich aber aus der tiefsten Alpstein-Depression, indem sie vorschlug, doch ein Hotel in der Umgebung zu nehmen und dann halt zu Fuss… Das mit dem «zu Fuss» war definitiv nicht das Problem, aber eine Unterkunft zu finden, schon eher. Der Donnerstag im Gasthaus Frohe Aussicht in Schwende war zwar Ruhetag, aber mit Zutrittscode war auch so ein Zimmerbezug möglich. Nur auf das Abendessen im Hause musste ich verzichten. Aber in der Pizzeria Edelweiss, nur ein paar Gehminuten entfernt, wurde ich vorzüglich bedient.
Die Sonne würde um 07:32 auf dem Hohen Kasten aufgehen, also musste ich um etwa 04:30 von Schwede aus losmarschieren. Deshalb ging ich dann relativ früh in die Federn.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich problemlos aufgestanden bin. Aber die grösste Sorge war die richtige Bekleidung. Als ich gestern im Gasthaus angekommen bin, hatte es schon etwas Reif und ich rechnete mit frostigen Temperaturen und vor allem Nebel in den tieferen Lagen. Aber die Daunenjacke gleich in den Rucksack zu stopfen war der richtige Entscheid: Nebel hatte es keinen, Wind auch nicht und wegen des Vollmondes praktisch taghell.
Es war mir klar, dass ich leider so etwas wie im kürzlich geposteten Video von @sabineinderkabine wohl nicht sehen würde:
In dem Fall ist an der sonst abgedroschenen Redewendung «Der Weg ist das Ziel» schon etwas dran. Ich bin sonst eher für «Das Ziel ist das Ziel», aber hier freute ich mich auf die fast 1’000 Höhenmeter.
Bereits in Brülisau entledigte ich mich auch der Veste und war fortan nur noch mit der Midlayer Jacket unterwegs. Durch den Vollmond war es fast taghell und die Stirnlampe brauchte ich nur in zwei kurzen Waldabschnitten. Oben angekommen, präsentierte sich ein unglaubliches Panorama
Weil ich viel zu früh oben war (laut Plan in 2:57 Std., geschätzt in zweieinhalb und tatsächlich in etwas weniger als zwei Stunden) hatte ich noch viel Zeit, bis ich dann mit der Seilbahn zurück nach Brülisau fahren konnte. Langsam begann die Kälte in die Glieder zu kriechen und vor dem eigentlichen Sonnenaufgang sanken die Temperaturen nochmals um 2 bis 3°.
Der eigentliche Sonnenaufgang fand nicht statt. Die Sonne war einfach plötzlich da. Und schnell wurde es wärmer. Da bahnte sich ein Prachtstag an.
Meine Tourenverpflegung konnte ich als Zmorgen an der Sonne einnehmen und irgendwann war es dann auch Zeit für die Talfahrt.
Die Fahrt konnte ich als einziger Passagier geniessen, zwar nicht mit @sabineinderkabine, sondern mit Walter.
Mit dem Postauto ging’s zurück nach Weissbad und von dort mit dem Bahnersatzbus nach Gossau. Das dauerte zwar nicht länger, fühlte sich aber an wie eine Ewigkeit. In Gossau musste ich auf dem besonnten Perron nur ein paar Minuten auf den IR nach Winterthur warten. Leider war ab Uzwil «fertig Sonne» und das blieb es auch.
Die Frage bleibt: Wohin geht’s nächsten Freitag? Ich hätte da schon eine Idee. Demnächst, in diesem Theater…