Sichtungen von Polarlichtern bis weit in südliche Breiten zeigen es: Die Sonne schickt wieder häufiger elektrisch geladene Teilchen und Strahlung in Richtung Erde. Denn vor dreieinhalb Jahren hat der 25. Sonnenfleckenzyklus begonnen.
Eigentlich wurde ein schwacher Sonnenzyklus vorhergesagt. Die Sonne erreicht ungefähr alle elf Jahre die höchste Zahl an Flecken. Doch die Dauer der Zyklen schwankt, ebenso wie die maximal erreichte Aktivität. Seit dem letzten Fleckenminimum im Dezember 2019 hat die Sonnenaktivität wesentlich schneller zugenommen, als es die meisten Wissenschafter erwartet hatten. Was passieren kann, wenn man diese Entwicklung unterschätzt, zeigte sich im vorletzten Jahr, als das amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX auf einen Schlag 40 Satelliten verlor: Durch einen Sonnensturm hatte sich die Erdatmosphäre ausgedehnt – in der Folge wurde der Luftwiderstand für die Satelliten so gross, dass sie abstürzten (NZZ).
Ende letzten Septembers wurden in der Schweiz Nordlichter gesichtet und aufgrund der Aktivität sollte sich das Schauspiel am Folgetag nochmals wiederholen. Daraus wurde leider nichts (Polarlichter in der Schweiz). Auch die Reise nach Island mit «Northern Lights guaranteed» blieb ergebnislos (Aurora Tryggđ). Erst in Lappland Anfang des Jahres wurden wir eher unerwartet Zeuge des Farbenspiels am Himmel (Aurora Borealis in Säikkärä, Finnland).
Edis Anruf am 10. Mai um 22:32 Uhr verpasste ich und damit auch das unglaubliche Spektakel des purpurnen Nachthimmels über der Schweiz. Der Ärger war gross, aber gemäss der Polarlicht-App (Android/ Apple) bestand die Chance auf eine etwas schwächere Wiederholung am Folgetag. Bei schwächerer Intensität würde es wichtig sein, einen Ort ohne viel Störlicht Richtung Norden zu finden.
Von Nic bekam ich sogar Handy-Bilder aus Texas mit Polarlichtern. Texas liegt auf derselben geographischen Breite wie Aegypten…
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